Plattfuß ...

Ein platter Reifen ist relativ häufig, da die Gummischlappen unserer Wohnmobile mitunter stark belastet werden, was dem Gewicht unserer rollenden Doppelhaushälften und je nach Fahrstil auch der recht hohen Geschwindigkeiten geschuldet ist.

Gerne werden, wie wir selbst erlebt haben, in einigen Ländern aber auch Touristen abgezockt, indem ihre Reifen angestochen und die dazugehörigen Touris beim anschließenden Reifenwechsel auf der Autobahn ausgeraubt. Aber auch eine eingefahrene Schraube lässt sich relativ leicht und dauerhaft reparieren. Dazu braucht Ihr ein Reifendichtset. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, einmal mit der Reifendichtmilch, also einem chemischen Kautschukgemisch, das über das Ventil in den Reifen gedrückt wird und sich dann verfestigt. Nutzer berichten jedoch häufig von einer nicht gerade angenehmen Handhabung.

Eine günstigere Alternative sind die Reparatursets, die zwar kraftaufwendiger aber etwas sicherer und nachhaltiger sind. Sie bestehen aus einer kleinen Feile, einem Reifendichtmaterial und einem Einführwerkzeug.

Diese Art der Reifenreparatur versetzt dich in die Lage, den Rest Deiner Reise zu beenden, ohne noch einmal einen Reifenhändler anzusteuern und den Reifen ersetzen zu lassen. Der Pfropfen, denn Du damit in den Reifen bringst ist ebenso belastbar wie der Reifen selber. Es ist also keine Zwischenlösung, die Du noch nachbearbeiten musst.

Notwendig ist bei diesem Set noch ein Kompressor, den es inzwischen auch zu erschwinglichen Preisen gibt und die auch Gewichte unter einem kg auf die Waage bringen.

Der Gebrauch des Sets ist denkbar einfach. Je nachdem, wo sich das Loch befindet, brauchst Du das Auto nicht einmal mit dem Wagenheber anheben.

Entferne gegebenenfalls vorhandene Unreinheiten oder Fremdkörper aus dem Loch. Danach wird das Loch mit der Feile bearbeitet. Stich die Feile kräftig in des Loch und ziehe sie ein paar Male rein und raus. Damit werden einerseits die Ränder des Lochs gereinigt und aufgeraut, andererseits feilst Du das Loch auf eine für den Pfropfen geeignete Größe.

Darauffolgend führst Du einen der Pfropfen durch das Einführwerkzeug; im Prinzip, wie ein Nähgarn durch eine Nähnadel. Zieh den Propfen soweit durch, dass sich das Einführwerkzeug etwa in seiner Mitte befindet. Dann drückst Du etwas von dem Kleber in das Loch hinein und drückst sofort den Pfropfen durch das Loch hindurch. Wenn du das Einführwerkzeug wieder herausziehst, bleibt der Pfropfen im Loch stecken. Im Zusammenhang mit dem Kleber galvanisiert der Propfen nun, d.h. er "geht auf" und verschließt das Loch.

Die zwei überstehenden Enden kannst Du nun mit einem Messer abschneiden, so dass sie mit der Reifenoberfläche abschließen.

Zuletzt kannst Du mit dem Kompressor den Reifen aufpumpen bis der vorgeschriebene Luftdruck erreicht ist. Diesen findest Du entweder im Betriebshandbuch Deines Fahrzeuges oder meist auf einem Aufkleber auf der Karosserie, wenn Du eine der Türen oder die Tankklappe öffnest.

Das war's.