Ich bin Mario und campe, nicht pausenlos, aber auf die eine oder andere Weise, seit meinem 5.Lebensjahr. Angefangen mit meinen Eltern in einem Zelt, rüsteten wir uns später mit einem Klappfix aus (heutzutage heißen sie einfach nur einfallslos Zeltanhänger oder Klappcamper). Nachdem wir dort über Jahre hinweg den Dreh mit der Arbeitsverteilung raushatten und das Ding zu dritt innerhalb einer Viertelstunde komplett aufziehen konnten (mit Vorzelt und Betten beziehen), bildete ein Eigenbau-Wohnwagen den Abschluss meiner elterlich begleiteten Camping-Lebensabschnitts-Saison.

Nach einer kurzen aber knackigen Back-to-the-roots-Phase mit meiner eigenen Familie auf Zeltplätzen in Stoffbehausung bei Regen und Matsch, baute ich ein Dachzelt aus einem Dachkoffer und einem gewöhnlichen Zweimannzelt auf meinen Jeep und bereiste damit Europa noch Offroad - zumindest hatte ich nun etwas mehr Abstand zum Matsch. Den folgenden Ausbau meines Buses zum Camper und der Zulassung desselbigen zum Campingfahrzeug fuhren wir, ich und meine Frau, zu zweit durch Kroatien, Spanien und Frankreich. Zumindest taten wir das so lange, bis uns die zweiwöchige traute Zweisamkeit im Campingbus, die begründet war durch die an der dänischen Nordseeküste peitschenden Winde, welche ihrerseits wiederum immer und überall von Gischt und Sand begleitet wurden, dazu brachte, dass es nun Zeit für etwas Größeres mit mehr Platz sein müsse.

Gesagt, getan 2020, als Corona schon begann die Preise für bereifte Doppelhaushälften ansteigen zu lassen, kauften wir uns ein preiswertes, gebrauchtes Wohnmobil, dass aufbautechnisch in gutem Zustand und wenig Kilometer gefahren war. Allerdings war es ein "Kassengestell", eine sozusagen zweckmäßig möblierte Bude ohne jedwede Annehmlichkeit, die meiner Ansicht nach aufzupimpen wäre; und somit nam alles seinen Lauf.

Natürlich rechnete ich hin- und her, bevor ich mich entschloss, ein Womo zu kaufen, statt selber auszubauen. Aber nach einer ernüchternden Make-or-Buy-Rechnung fiel dann einerseits die Vernunft-Entscheidung zum Kauf, andererseits aber auch der Groschen, warum Wohnmobile so verdammt teuer sind.

Bei jedem Projekt, welches ich in Angriff nahm, ging es mir hauptsächlich darum, mir selbst zu beweisen, dass es auch preiswerter geht, als bei den großen Anbietern, man aber zugegebenermaßen bei geringeren optischen Qualitätsansprüchen und einem Zehntel der Kosten auf die Funktion nicht unbedingt zu verzichten braucht.

Deswegen biete ich Euch auf den folgenden Seiten, neben einigen Tipps rund um unsere fahrenden Etagenwohnungen und das Reisen mit ihnen, auch eher meine Ideen an, wie sich das eine oder andere realisieren ließe. Diese Ideen und Konzepte in einer höheren Qualität und damit leidigerweise auch Kosten umzusetzen, überlasse ich dabei Euch.