Rings um uns herum verschwinden die Hügel des auslaufenden Schwarzwaldes im Nebel der tiefhängenden Wolken. Schon beinahe mürrisch gehen ihre, jetzt im Herbst in alle Farben getunkten Wälder in die Stadt über, die sich an die Bäume schmiegt.
Was man auf dem Weg in die Stadt sofort bemerkt; sie ist reich an Kultur, und dies offensichtlich bereits seit einer Vielzahl von Jahren. Obgleich sie relativ wenig an touristischen Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, sind das Kunsthaus, das Theater und das Casino nur drei der schönsten und größten Hauser der Stadt, die sofort auffalle
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Namensgebend war ein römischer Kaiser, wobei die Geschichtsschreiber sich offenbar nicht einig sind, ob es Carracala oder Elagabal war, der der Stadt den Ehrentitel Civitas Aurelia Aquensis verlieh und sie damit zu einer Art kaiserlicher Badeanstalt erhob. |

Die Trinkhalle - Eine Wandelhalle für Kurgäste mit 14 Wandbildern mit Szenen aus Mythen und Sagen der Region |
Später bildete die schlicht Baden genannte Stadt den Sitz der der Markgrafen von Verona, die im Alten Schloss Hohenbaden residierten, das heute nur noch als Ruine erhalten ist. Zur Unterscheiden der anderen Baden (bei Wien und in der Schweiz) wurde die Stadt als Baden in Baden bezeichnet. Der Name Baden-Baden diente später unter anderem auch zur Unterscheidung der protestantischen Gegengemeinde Baden-Durlach. |
Dass Zweite, was uns auffällt, als wir insbesondere die Innenstadt betreten ist, dass auch die Kunst der Gaumenfreuden in Baden-Baden keinesfalls zu Kurz kommen dürfte. Bereits auf dem Weg vom Stellplatz in das Stadtzentrum fällt uns beispielsweise der Bierbrunnen auf. Doch seine Spezialität ist nicht, wie der Name vermuten ließe, das Bierbrauen. Stattdessen handelt es sich um ein Flammkuchen-Restaurant in dem der Gast (beinahe) jeder möglichen, aber auch schwer vorstellbaren Form des typisch elsässischen Gebäcks frönen kann, oder hast Du schon einmal Flammkuchen Mut Rotkohl, Maronen und Entenbrust gegessen?
Baden-Baden ist auch eine Thermenstadt. Das wussten schon die alten Römer zu schätzen. Davon zeugen zumindest die römischen Badruinen unter dem Friedrichsbad. Auch sonst spielt Wasser in Baden-Baden eine große Rolle. An beinahe jeder Ecke trifft man auf mehr oder minder große Springbrunnen und quer durch die Stadtlassen sich hier und da kleine Seen entdecken. Insbesondere im Rosengarten wird das Flüsschen Oos von filigran gearbeiteten Stahlbrücken überspannt. |

Wunderschöne Villen im Gründerzeit Stil mit Statuen und Ornamenten - Zeugen aus der Geschichte |

Links das Kloster, rechts das Friedrichbad - beide wurden auf den Fundamenten einer römischen Therme aufgebaut |
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Baden-Baden scheint seit jeher eine sehr reiche Stadt zu sein, oder ist sie es noch? Im 19. Jahrhundert entwickelte sie sich, nicht nur durch die Einnahmen der hiesigen Spielbank, zur Heimat und Sitz von Adligen und wohlhabenden Bürgern, was sich auch heute noch am östlichen Stadtrand der Innenstadt, so etwa im Rosengarten an den Gründerzeit Stil erinnernden Villen zeigt, welche sich in wunderschöner Lage zwischen viel Grün an reinhängen des Schwarzwälder breitmachen. Doch auch Liebhaberin von exklusiver Mode und anderer luxuriöser Annehmlichkeiten kommen hier bestimmt auf den Geschmack in den erlesenen Geschäften, die den Normalo-Touristen eher zum Bummeln, als weniger zum Einkaufen anregen. |

Filigran gearbeitete Brücken führen zu großen Parks, die zu Herrenhäusern führen |
Nicht zuletzt aufgrund dieses materiellen und immateriellen Kulturbestandes wurde Baden-Baden am 24.Juli 2021 auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Große Teile von Baden-Baden sind verkehrsberuhigt. Es führt eine größere Hauptstraße durch Den Ort, alles andere wird an ihr vorbeigeleitet. Den „stehenden“ Verkehr verbannt Baden-Baden indes eher unter die Erde, wovon eine überraschend hohe Anzahl an Tiefgaragen zeugt, nicht nur unter den mitunter hochpreisigen Hotels. |